Beat Möckli der "Apfelpapst"
Beat Möckli wird im Zürcher Weinland als "Apfelpapst" bezeichnet. Er ist Verantwortlicher im Verein "Fructus", einem Verein, der sich für alte Obstsorten und Hochstamm-Ostgärten einsetzt und die Öffentlichkeit für die Vielfalt der Obstsorten sensibilisiert.
Anbei ein paar Verweise aus dem Internet.
Ortsmuseum Marthalen – So läuft das Apfeljahr, vom Äste schneiden bis in den Keller | Der Landbote
Nachfolgend ein Beitrag aus dem Südkurier vom 6.10.2022
Die vielen Kinder des Apfelpapstes
Marthalen/KantonZürich/Hegau – In der Zürcher Weinlandgemeinde Marthalen stellten Beat Möckli und einige Pomologen vom Verein Fructus im Rahmen der Finissage der Ortsmuseum-Sonderausstellung „Der Apfel von der Blüte bis zum Most“ eine Ausstellung mit über 550 Apfelsorten zusammen. Beat Möckli gilt in seiner Heimatgemeinde Marthalen als Apfelpapst, und Fructus ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für alte Obstsorten und Hochstamm-Obstgärten einsetzt und die Öffentlichkeit für die Vielfalt der Obstsorten sensibilisiert.
„In den Menschen, die sich für Obst und deren Erhalt interessieren, steckt ein guter Kern“, sagte Beat Möckli, von dem etwa die Hälfte der ausgestellten Apfelsorten kamen. Der 57-Jährige hat in seinem Obstgarten auf etwa 200 Apfelbäumen lauter verschiedene Sorten veredelt. Verschiedene alte deutsche Apfelsorten kamen vom Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee aus Ravensburg-Bavendorf. Rund 800 Besucher strömten in den Hirschenkeller und viele davon brachten Äpfel von ihren Obstgärten oder Streuobstwiesen mit und ließen von den Fructus-Experten die Sorten bestimmen. „Rund 80 Prozent der Äpfel konnten identifiziert werden“, sagte Klaus Gersbach von Fructus. Die Gäste aus der deutschen Nachbarschaft interessierten sich insbesondere für die Sorten vom Bodensee und dem Hochrhein.
Im alten Gewölbekeller wurden von jeder Sorte jeweils eine Handvoll Äpfel in kleinen Schälchen präsentiert, und es gab dazu Informationen über Herkunft, Erntezeitpunkt, Lagerfähigkeit und Verwendung. Aus der unmittelbaren deutschen Nachbarschaft kamen der Altenburger Apfel und das Jestetterli. Eine der älteren Sorten war der Apfel „Großherzog Friedrich von Baden“, der im Jahr 1894 vom großherzoglichen Hofgärtner aus dem Bismarckapfel und dem Weißen Winterkalvill gekreuzt wurde. Auch der Leipferdinger Langstielapfel fiel auf, insbesondere durch die glatte und glänzend grüne Schale, die von der Sonne dunkelrot bis gelborange gestreift wurde. Der am Bodensee, Rhein und Mosel verbreitete Apfel wird gerne zum Mosten, Dörren und Kochen verwendet.
Die beliebtesten Apfelsorten der Schweiz sind Gala, Golden Delicious und Braeburn. „Die Großverteiler bestimmen, welche Sorten angesagt sind“, sagte Möckli und bemerkte, dass der Gala beispielsweise bei den Vitamin C-Werten nicht unter den Spitzenäpfeln sei. „Er ist aber CA-Lager tauglich, sieht schön aus und schmeckt immer gleich“, sagte Möckli, der seinen Lieblingsapfel aber nicht verraten wollte. „Das sind doch alle meine Kinder“, sagte der Marthaler Apfelpapst. Er blickte auch in die Zukunft des Apfels, indem er erklärte, dass neue, krankheitsresistente Züchtungen kämen und alte Sorten aufgrund des Klimawandels verschwänden.